Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU). Foto: Sven Hoppe/Archiv
24.09.2017

Seehofer will CSU trotz Desasters weiter führen

«Ich bin dazu bereit», sagte Seehofer am Sonntagabend im Fernsehen. Angesichts der zu erwartenden innerparteilichen Angriffe forderte der Parteichef die CSU-Kollegen auf, «menschlich anständig» miteinander umzugehen. Die CSU wolle bis zur bayerischen Landtagswahl in einem Jahr Vertrauen zurückgewinnen. Laut BR-Hochrechnung erzielte die CSU 38,5 Prozent, das wäre das schlechteste Ergebnis der Partei seit der allerersten Bundestagswahl 1949.

Desaster bei der Bundestagswahl

Seehofer deutete an, die CSU nun nach dem guten Abschneiden der AfD weiter rechts positionieren zu wollen. CDU und CSU hätten ein «Vakuum» auf der rechten Flanke gehabt. «Da haben viele Menschen Angst vor einer kulturellen Veränderung.» Seehofer will nun die umstrittene Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge in Berliner Koalitionsverhandlungen hart vertreten. «Wir können nicht zurückkommen, wenn unser Bayernplan nicht verwirklicht worden ist.»

Zuvor hatte der frühere CSU-Chef Erwin Huber Seehofer kritisiert: Es sei falsch gewesen, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Bein zu unterstützen und mit dem anderen zu attackieren, kritisierte Huber. «So eine Schaukelpolitik irritiert die Wähler.»


dpa-infocom

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