14.10.2014

Tabuthema Gehalt

15.10.2014, 04:00 Uhr

In anderen Ländern ist es völlig normal, sich unter Kollegen, Freunden und Nachbarn über die Höhe des Gehalts auszutauschen, während bei uns da eher die Geheimniskrämerei vorherrscht und manche Arbeitnehmer sogar Schweigeklauseln in ihrem Arbeitsvertrag stehen haben. Grund dafür soll der „Betriebsfrieden“ sein, rechtens ist das aber nicht, hat zum Beispiel das Rostocker Landesarbeitsgericht entschieden. 

Wissen Sie, was ihre Kollegen verdienen? Nicht? Sie können zum Beispiel unter www.gehalt.de schauen, was der durchschnittliche Verdienst in ihrem Arbeitsbereich ist – oder Sie können sich wenigstens mit ein paar berühmten „Münchner Arbeitnehmern“ vergleichen:

Politiker
Münchens OB: 160.000
Zweite Bürgermeister: 130.000
Dritte Bürgermeisterin: 126.000
Ministerpräsident Horst Seehofer: 200.000

Wirtschaftsbosse
BMW: Norbert Reithofer 6,6 Mio.
Allianz: Michael Diekmann 4,4 Mio.
Vorstand Stadtsparkasse: Harald Strötgen 432.000
Geschäftsführer Stadtwerke: Florian Bieberbach 356.000
Geschäftsführer Flughafen: Michael Kerkloh 412.000
Vorstand Siemens: Peter Löscher 8,7 Mio.
MVG-Chef: Herbert König 356.000
Olympiapark-Chef: Ralph Huber 158.000

Geistlicher
Erzbistum München und Freising: Kardinal Marx 146.000

….. und wenn Sie dann festgestellt haben, dass Sie völlig unterbezahlt sind, geht es an die Gehaltsverhandlungen. Tipps dazu haben wir für Sie zusammengestellt:

Legen Sie sich die richtigen Argumente zurecht – Ihre privaten Probleme und Gründe, warum Sie mehr Geld wollen, interessieren den Chef meist leider gar nicht. Er will seine Firma voran bringen und hier sollte Ihre Argumentation ansetzen. Deshalb achten Sie auf 

Sie sollten wissen, was Sie wollen und warum. Legen Sie sich eine Zusammenstellung Ihrer Leistungen und die Vorteile für die Firma zurecht und legen Sie dar, was dies Ihrer Meinung nach wert ist.

Verkaufen Sie sich nicht unter Wert, aber pokern Sie auch nicht bis in schwindelige Höhen. Angemessene Gehaltsvorstellungen können Sie im Internet, zum Beispiel auf www.gehalt.de, recherchieren.

Der richtige Zeitpunkt ist maßgeblich für eine Gehaltsverhandlung. Loten Sie die Stimmung aus: Unruhe in der Branche oder gar eine schlechte finanzielle Lage des Unternehmens sollten Sie vermeiden. Absolutes No-Go sind Firmenfeiern!

uk/jka

Zur Übersicht

Auch interessant