26.03.2015

Tiefkühlpizza im Test: Besser als ihr Ruf

Bei der Verkostung fanden die Tester etliche Salami-Pizzen, die selbst hohen kulinarischen Ansprüchen genügen. Ihr Belag war besonders aromatisch, ihr Boden außen durchgängig knusprig und innen luftig-locker, auch der Rand. Veröffentlicht sind die Ergebnisse in der April-Ausgabe der Zeitschrift test.

Ulis Uliversum als Podcast:

Die besten Ergebnisse erzielten überwiegend klassische, teure Markenprodukte. Doch die Tester fanden auch zwei Ausreißer. Die Pizza Real/Tip enttäuschte wegen unzutreffender Zubereitungsempfehlung und des teils rohen und bitteren Gemüses und die Casa Romantica war mit zu viel Weißöl belastet. Das darf die Lebensmittelindustrie zwar für Maschinen und Geräte benutzen, doch es sollte nicht in die Lebensmittel gelangen und diese belasten. Die preiswerten Eigenmarken des Handels schneiden überwiegend „befriedigend“ ab. Das test-Qualitätsurteil „Befriedigend“ bekommt auch eine glutenfreie Salami-Pizza.


Zwei Salamisorten: Die Präparation bestätigt die Deklaration der Pizza von Eisman.

Selbst wenn viele Pizzen „gut“ im Geschmackstest abschneiden, sollten Verbraucher nicht ständig zuschlagen: Die meisten Produkte enthalten jede Menge Kalorien, Fett und Salz. Wer eine ganze Pizza isst, kommt beim Salz schnell auf die tolerierte Tageszufuhr von 6 Gramm. Bei Fett liefert eine Pizza fast die Hälfte der empfohlenen Tagesration und die tägliche Obergrenze an Energie schöpft sie durchschnittlich zu mehr als einem Drittel aus.

Drei Fragen an Dr. Birgit Rehlender, Projektleiterin:

Was steckt in einer Pizza Salami?

Pizza ist generell ein salz- und fettreiches Gericht – Tiefkühlpizzen meist auch. Wer sich als Erwachsener eine ganze Salamipizza aus dem Test genehmigt, nimmt durchschnittlich 34,5 Gramm Fett zu sich und damit schon fast die Hälfte der täglich empfohlenen maximalen Fettmenge von 72 Gramm. Viel Fett belastet das tägliche Energiekonto, das 2150 Kilokalorien in der Regel nicht überschreiten sollte: Eine Pizza hat durchschnittlich 847 Kilokalorien. Das tolerierte Tageslimit an Salz von 6 Gramm schöpft eine einzelne Pizza aus dem Test mit durchschnittlich 5,1 Gramm nahezu aus. Das sind Durchschnittswerte – im Einzelfall liegen die Werte deutlich darüber.

Viele Produkte werben mit „Steinofenpizza“ – was bedeutet das bzw. was ist das Besondere daran?

Für diese Auslobung reicht es nach Auffassung der Gesellschaft Deutscher Chemiker, wenn Pizza auf Natur-, Kunststein oder Schamott gebacken ist. Ein kompletter Ofen aus Stein ist nicht erforderlich. Das Besondere am Backen auf Stein: Er speichert die Hitze, überträgt sie optimal – direkt, gleichmäßig, schnell.

Gab es bedenkliche Testergebnisse bzw. Ausreißer?

Eine Pizza im Test ist mangelhaft, weil sie hoch mit Weißöl belastet war. Das darf die Lebensmittelindustrie für technische Anwendungen nutzen, etwa um Maschinen und Gerätschaften einzufetten. Die Hersteller müssen aber sicherstellen, dass das Lebensmittel nicht mit Weißöl belastet wird. Eine weitere Pizza ist nur ausreichend, weil auf ihre Zubereitungsempfehlung kein Verlass und ihr Gemüse teils roh und leicht bitter war.

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