Bild: Soeren Stache
08.01.2020

Trainer Schmidt hofft auf «Flow»: Neuzugang Löwen legt los

Wirft Martin Schmidt einen Blick auf seinen Kader, hinterlässt der 52-Jährige einen zufriedenen Eindruck. «Der Kader ist stimmig und hat Vertrauen verdient. Die Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen», sagt Schmidt. «In den vergangenen acht Wochen ist etwas zusammengewachsen.»

Lediglich kleinere Korrekturen nehmen Schmidt und Sportgeschäftsführer Stefan Reuter in der Wintertransferperiode vor. 23 Punkte und Platz zehn nach der Vorrunde zeigen sich in entspannten Mienen und geringem Handlungsbedarf.

Den vorläufigen Abgang des unzufriedenen Österreichers Michael Gregoritsch zum FC Schalke 04 kompensierten die Verantwortlichen mit der Verpflichtung von Eduard Löwen. Bereits im Sommer interessierte sich der FCA für die Dienste des 22-Jährigen. Diesen lockte jedoch Hertha BSC gegen eine Ablösesumme von sieben Millionen Euro zu sich. Mit Verzögerung findet Leihspieler Löwen nun den Weg nach Augsburg. Wobei dieser für den neuen Mann auch über das Trainingslager Malta führt.

Löwen freut sich über den Wechsel

«Ich freue mich, dass der Wechsel quasi im zweiten Anlauf geklappt hat und ich jetzt hier in Malta beim Team sein kann», sagte Löwen, der am Mittwoch erstmals mit den neuen Kollegen im Training kickte. «Dadurch, dass ich mit Hertha bereits schon ein paar Tage länger im Training bin, fühle ich mich bereit.»

Löwen könnte bereits auf der Mittelmeerinsel erstmals das FCA-Trikot tragen. Am Donnerstag wird gegen den maltesischen Erstligisten Hibernians FC getestet, am Freitag gegen den belgischen Erstligisten Cercle Brügge (jeweils 15.00 Uhr). Schmidt sieht im ehemaligen Nürnberger einen Baustein, der im taktischen Puzzle gefehlt hat. Einsetzen will der Schweizer Trainer den ehemaligen U21-Nationalspieler als Sechser oder Achter im zentralen Mittelfeld.

Mit Augsburg absolviert Schmidt seine zweite Vorbereitungsphase auf eine Halbserie, die Voraussetzungen unterscheiden sich jedoch gänzlich. Während der Bergliebhaber im Sommer bis Ende August auf die finale Zusammenstellung seines Kaders warten musste, steht ihm nun ein gestandenes Erstligateam zur Verfügung. Und das hat nach den Erfolgserlebnissen im Herbst obendrein reichlich Selbstvertrauen.

Schmidt und die Trendwende

«Wenn wir dieses Team mit zwei, drei Wochen Vorlauf gehabt hätten und dann in die Meisterschaft eingestiegen wären, hätten wir die ersten fünf, sechs Spiele anders bestritten», behauptet der Trainer. Sich selbst hätte der Schweizer bei einem erfolgreicheren Start Kritik und Zweifel an seiner Person erspart. Erst Mitte Oktober, nach einem überraschenden 2:2 gegen den FC Bayern, gelang die Trendwende, die zu einer zufriedenstellenden Hinrundenbilanz des FCA führte.

Diesen «Flow», von dem Schmidt in der Hotellobby des modern mondänen Salini Resorts spricht, möchte er in die restliche Saison mitnehmen. Indirekt erhöht er den Druck auf sich selbst, wenn er sagt: «Ich bin überzeugt, dass wir in den ersten Spielen der Rückrunde mehr holen können als in den ersten Spielen der Vorrunde. Jetzt kommt der Block Spiele, in denen wir zu viel liegen gelassen haben.»

Schmidt will den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Auf Gegnerdruck, Balleroberung und Gegenangriff basiert Augsburgs taktische Grundidee, die beim Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund gleich einem echten Härtetest unterzogen wird.

Mit der Rückkehr der lange verletzten Raphael Framberger, Carlos Gruezo, Marek Suchy, Felix Götze und Alfred Finnbogason wird sich der Konkurrenzkampf im Kader demnächst verschärfen. Im sonnigen Malta absolvierten sie bereits Teile der Trainingseinheiten mit den Teamkollegen. Vorzeitig endete das Trainingslager für Nachwuchsprofi Simon Asta. Der U19-Nationalspieler erlitt einen Kreuzbandriss im linken Knie und fällt monatelang aus.

dpa-infocom

 

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