Bild: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv
03.07.2020

Trotz Verbot: Tausende Biker bei Demo in München

Update: 5. Juli, 15 Uhr

Zu Spitzenzeiten sollen sich über 10.000 Biker auf dem Mittleren Ring aufgehalten haben. Einzelne Motorradfahrer sollen abgestiegen sein und so die Straße blockiert haben. Die Sperre im Luise-Kiesselbach-Tunnel wurde vermutlich durch einen technischen Defekt an einem Motorrad ausgelöst.

Update: 4. Juli, 12 Uhr

Mehrere Tausend Motorradfahrer sorgen auf dem Mittleren Ring momentan für ein riesiges Verkehrs-Chaos. Der Luise-Kiesselbach-Tunnel war zeitweise komplett gesperrt.

Die Polizei hat eine dringende Bitte an alle Biker:

Behindern Sie unbeteiligte Verkehrsteilnehmer nicht durch Anhalten oder Absteigen auf dem Mittleren Ring. Fahren Sie zügig im Rahmen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und halten Sie ausreichend Abstand nach vorne und zur Seite.

Update: 4. Juli, 10 Uhr

Derzeit sind trotz des Verbots viele Motorradfahrer auf dem Weg nach München. Insbesondere die A8, die A9 und die A96 sind betroffen. Bitte rechnen Sie mit Staus und Behinderungen rund um den Mittleren Ring.


Ursprüngliche Meldung vom 3. Juli:

Das Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München hat die für Samstag, 4. Juli, angekündigte Motorrad-Demo zum Thema „Fahrverbote für Motorräder an Wochenenden und Feiertagen und Streckensperrungen“ wegen massiver Sicherheitsbedenken und zu erwartender enormer Verkehrsbehinderungen untersagt.

Nun sei es Pflicht des Veranstalters, die Teilnehmer darüber zu informieren, so die Stadt München. Landeshauptstadt und Polizei appellieren mit Nachdruck an die Vernunft und das Verantwortungsgefühl der Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer.

Morgen dennoch den Mittleren Ring meiden!

Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass morgen dennoch eine größere Zahl an Motorradfahrern auf dem Mittleren Ring unterwegs sein könnte. Das Kreisverwaltungsreferat rät deshalb, nach Möglichkeit morgen den Mittleren Ring und dessen Zufahrtswege zu meiden, weil dennoch mit Rückstaus und möglicherweise erforderlichen polizeilichen Absperrungen zu rechnen sein könnte.

Der Veranstalter hatte zu einem Motorradfahrer-Korso auf dem Mittleren Ring aufgerufen. Im Vorfeld wurden bei der Versammlungsbehörde im Kreisverwaltungsreferat mindestens 8.000 Teilnehmende angekündigt. Diese große Zahl an Motorrädern, die sternförmig München mit dem Ziel Mittlerer Ring anfahren, würden den Verkehr am Mittleren Ring und vielen angrenzenden Bereichen zum Erliegen bringen, so die Stadt. Das ist nach Einschätzung von Kreisverwaltungsreferat, Polizei, Referat für Gesundheit und Umwelt sowie der Branddirektion angesichts der Vielzahl der damit verbundenen Gefährdungen nicht vertretbar.

KVR wollte Demo verlegen

Das Kreisverwaltungsreferat hatte deshalb im Rahmen der Abstimmungsgespräche zunächst angeboten, den Motorradfahrer-Korso auf Sonntag zu verlegen und dabei die zugelassene maximale Teilnehmerzahl auf 1.000 zu beschränken. Dem wollte der Anmelder jedoch nicht folgen, als Konsequenz musste die behördliche Untersagung erfolgen, so die Stadt.

Das war geplant

Biker aus ganz Bayern hatten am Samstag vor, in Richtung München zu fahren und  damit ein Zeichen des Protests gegen das von der Regierung angedachte Sonntagsfahrverbot für Motorräder zu setzen.

Um 10:30 Uhr sollten Motorradfahrer aus München, der Region und ganz Bayern aus verschiedenen Richtungen auf den Ring einfahren. In einer zweiten Runde wollten die Biker dann im Uhrzeigersinn in einem riesigen Korso gemeinsam eine Runde auf dem Ring um dann anschließend in einer dritten Runde langsam wieder auszufahren und den Korso aufzulösen. Als Zeichen dafür, dass die Biker die Kommunikation mit der Regierung suchen, wollten alle eine weiße Fahne oder ein weißes Tuch am Spiegel oder Helm befestigen.

Stadt München

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