Ein Rettungswagen im Einsatz. Foto: Nicolas Armer/Archivbild
09.04.2020

Vater im Münchner Umland bringt fast seine Familie um

Grillpartys sind durch die Corona-Ausgangsbeschränkungen verboten. Eine Familie aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck wollte das offensichtlich umgehen und ist dadurch fast ums Leben gekommen.

Grillen im Wohnzimmer

Laut Polizei hat der Vater gestern Abend im Wohnzimmer einen Holzkohlegrill aufgestellt. Was dann passiert ist, kann sich jeder denken – die beiden drei- und fünf Jahre alten Söhne sind durch Kohlenmonoxid als erste ohnmächtig geworden. Er selber konnte noch den Notruf wählen, die Feuerwehr musste dann aber die Tür aufbrechen, um alle vier aus dem Haus zu holen.

Sie waren demnach alle kurzzeitig in Lebensgefahr, der fünfjährige auch lange bewusstlos. Ihn und die Mutter hat ein Helikopter nach Ulm ins Krankenhaus geflogen. Der Vater und der zweite Sohn wurden mit einem Rettungswagen nach München gebracht. Mittlerweile sind sie aber auf dem Weg der Besserung.

Strafrechtlich erwartet den Familienvater laut Polizei jetzt ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung, bei dem sein Kenntnisstand über die physikalischen und chemischen Folgen seines Handelns über mögliche Qualifizierungen zu schwereren Straftat-Vorwürfen entscheidet.

Hier noch ein Hinweis der Polizei:

In geschlossenen Räumen führt jede Art von offenem Feuer ohne vollständige Abluft zu einem rasch lebensgefährlich giftigen Kohlenmonoxid-Luft-Gemisch anstelle der normalen Atemluft. Dies gilt auch für Holzkohle-Grill oder Gas-Grill. Die Verlagerung von derzeit untersagten Grillfeiern in geschlossene Räume gefährdet das Leben aller Anwesenden, sowie eventueller übrigen Hausbewohnern.

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