05.11.2013

Wie kommt der Kreisverkehr ins Navi?

08.11.2013, 14:00 Uhr

Angefangen hat alles mit einem beleuchteten Straßenkartenhalter mit Lupe in den fünfziger Jahren – seit dem haben sich die Navigationsgeräte doch erheblich weiter entwickelt, davon überzeugte sich Radio Arabella-Reporterin Karolina Hofmeister!

Die Firma TomTom hat nun einen Einblick gegeben, wie sie es schafft, eine globale Kartenabdeckung bei sich ständig erneuernden Umgebungsvoraussetzungen zu gewährleisten.

Um wie die TomTom-Navis den HD Traffic-Verkehrsdienst, tägliche Kartenaktualisierungen, intelligente Routenvorschläge und die aktuellsten Karten bieten zu können, bedarf es der Nutzung mehrerer Quellen: Die sogenannte Map Database speist sich aus den Erkenntnissen der Arbeiten im Feld (zum Beispiel Vermessungen), der Eingaben der Nutzer der TomTom-Community, aus Luft- und Satellitenaufnahmen, Angaben von Regierungspartnern und Drittanbietern wie zum Beispiel der Deutschen Post und nicht zuletzt aus den gewonnenen Bildern und Auswertungen des Mobile Mapping mit einem ganz speziellen Fahrzeug. 

Das grün-weiße TomTom-Fahrzeug ist ausgerüstet mit Kameras, GPS, Laserscanner und weiteren Meßgeräten und kann somit ein meßgenaues Profilbild einer Straßenlandschaft erstellen: mit gradgenauem Kurvenverlauf, Messung von Anstiegen und Abfahrten, Überprüfung der Daten durch Panoramaaufnahmen und Bilderkennung. Dadurch erschafft sich TomTom ein fortschrittliches Bildarchiv und macht seine Datenerfassung immer genauer und schneller.

Sieht man das auffällige Fahrzeug mit seinen Kameraaufbauten durch die Straßen fahren, könnte man schon ein wenig Angst um seine Datensicherheit bekommen, schließlich ist die Diskussion um Google Streetview noch nicht vergessen. „Die Sicherheit der erhobenen Daten ist unser oberstes Gebot“ versichert aber Dr. Georg Fisch, Regionaldirektor für Nord- und Zentraleuropa bei TomTom. „Die Fotos und die durch MapShare erhobenen Daten unserer Nutzer gelangen einzig und allein in unsere Entwicklungsabteilung und nicht ins Internet!“ Er erzählt aber auch, dass es bisweilen heftige und ängstliche Reaktionen besorgter Bürger auf das Kameraauto gibt – aus diesem Grund wird auf der ganzen Welt vor Einsatz des Fahrzeugs die rechtliche Situation abgeklärt.

Um die Angaben im Navi noch aktueller und genauer zu gestalten, hat TomTom zusammen mit der „Wer-denkt-was-GmbH“ in Darmstadt eine GeoCaching-App entwickelt, die es ermöglicht, bestimmte Daten „im Vorbeigehen“ generieren zu lassen – jeder von uns kann „AppJobber“ werden! Dafür registriert man sich einmalig und kann dann Aufträge erledigen, die auf dem Arbeitsweg, dem Spaziergang etc. liegen. Man verdient sich einen kleinen Obulus, indem man neuralgische Punkte laut Arbeitsauftrag von TomTom fotografiert und hochlädt.

TomTom validiert somit Berichte zum Beispiel über Änderungen in der Straßenführung und kann zeitaufwändige Aussendungen von Personal einsparen – was wiederum dem Nutzer und Käufer der Navigationsgeräte zugute kommt.

Wenn Ihnen also demnächst ein grünes Auto mit Kamera auf dem Dach entgegenkommt – keine Angst vor Spionage oder ähnlichem, TomTom arbeitet nur daran, den neuen Kreisverkehr in Ihrem Viertel ins Navi zu bekommen!

uk

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