01.10.2015

Wiesntypen – eine Radio Arabella Besucher-Typologie

Startnummer 1: Der Bayer
Der Bayer ist ein Orignal-Einheimischer. Auch ohne Tracht. Ohne ihn ist Wiesn eigentlich nicht Wiesn. Aber wegen anderer Besucher, wie dem Saupreis, kommt er nicht mehr gerne her. Sein natürliches Habitat ist übrigens, der Biergarten oder wenn’s kälter wird der Stammtisch im Wirtshaus.

Startnummer 2: Der „intellektuelle“ Wiesnkritiker
Sein Markenzeichen ist der erhobene Zeigefinger. Der „intellektuelle“ Wiesnkritiker ist oft Akademiker, liebt Arte und die Zeit, und belehrt Ureinwohner  und Wiesngäste gerne über bayrische (von ihm „bayorisch“ ausgesprochen) Bräuche (die er natürlich nur aus komplizierten Sachbüchern kennt.)

Startnummer 3: Der Wiesnkritiker
Ihr trifft man eher abseits der Wiesn in Schwabinger Cafés, oder hin- und wieder in der U-Bahn, die er abschätzig „Sozialschlauch“ nennt.

Startnummer 4: Der Bierzeltpartykönig
Er ist jung, hat das „stylischte“ Trachtenoutfit, erkennbar an Turnschuhen zur Lederhosen, Kapuzenpulli und oder anderen ungewöhnlichen Acessoires. Unterwegs, ist er oft mit einer Menge Kumpels und fescher Madl, weil er weiß wie und wo a Tisch hergeht. Im Zelt ist er sowieso der Allergrößte, egal ob beim Singen oder Saufen. Aber  manchmal endet er dabei auf dem Hügel unterhalb der Bavaria…

Startnummer 5: Der Wiesnveganer
Er ist meistens jung, esoterisch angehaucht und trägt nur „vegane“ Lederhosen aus Stoff oder gleich Jeans. Auf der Wiesn wirkt er manchmal etwas fehl am Platz, weil er erstens gerne zum Lachen in den Keller geht und zweitens, oft vergeblich Nahrung sucht. Das vegatirische/vegane Essen, dass es in vielen Zelten gibt, ist ihm meistens nicht vegan genug. Das einzige was ihm wirklich recht ist, ist das Bier. Nach bayrischem Reinheitsgebot und 100% Vegan.

Startnummer 6: Das fesche Madl
Sie findet man zur Wiesnzeit fast überall. Prächtig geschminkt, in allen erdenklichen Farben von schrill bis traditionell. Vom feschen Madl gibt es sowohl scheue als auch laute Vertreterinnen. Letztere tanzen die ganze Nacht auch auf Highheels durchs Zelt.

Startnummer 7: Der Saupreis
Er kommt aus Berlin, Dresden oder dem Rest der Republik. Bayern als Land an sich interessiert ihn eigentlich nicht. Deswegen kommt er auch bloß zur Wiesn. Wenn überhaupt, hat er von den Bayern eine eher abwertende Meinung. Auf der Wiesn erkennt man ihn und seine Gefährtin, die Saupreisin, sofort an dem peinlichen Billig-Trachtenoutfit vom Hauptbahnhof, das im Katalog „Oktoberfestkostüm“ heißt. Der Saupreis ist laut, trinkt viel und verschönert hinterher meistens den schon erwähnten Hügel unterhalb der Bavaria. Man muss aber zwischen ihm und dem normalen Wiesntouristen unterscheiden.

Startnummer 8: Der normale Wiesntourist
Egal ob aus Deutschland, oder dem Rest der Welt. Der normale Wiesntourist ist die häufigste Spezies auf der Wiesn. Er gibt sich anders als der Saupreis Mühe mit der Integration. Trägt meistens Tracht und hat eventuell auch schon ein Oktoberfest in seiner Heimat besucht, bevor er die lange Reise angetreten hat. Ein paar kleine Missgeschicke, wie nach Ketchup für die Weißwurscht fragen, passieren ihm ab und zu, aber die lassen sich mit der nötigen Aufklärung schnell bereinigen. Nobody’s perfect.

Besondere Exemplare

Startnummer 9: Der Japaner
Beim „Europe in 3 Days“ darf für diesen eiligen und beflissenen Besucher natürlich, der Wiesenbesuch nicht fehlen. Er kommt natürlich in Tracht und bemüht sich auch Bayrisch zu sprechen. Den Jetlag und das Bier verträgt er leider nicht so nicht gut. Erkennungszeichen: Der Fotoaparat oder Smartphone und Selfiestick.

Startnummer 10: Der Italiener
Flirten ist bei ihm Volkssport. Ansonsten hat’s der Italiener auf der Wiesn gerne wie dahoam. Mit italienischen Hits (Azuuuurooooo….) und vielen, vielen eigenen Landsleuten. Deswegen kommt er auch am liebsten zum Italienerwochenende.

Startnummer 11: Der Amerikaner
Auch er liebt die Wiesn. Alles findet er charming, amazing, awesome etc. Er kauft sich gerne quer durchs ganze Wiesnsortiment: Wiesnherz, Neuschwanstein-Schneekugel, Wolperdinger aus Plüsch und fragt nach den kuriosesten Attraktionen.

Startnummer 12: Der Deutsche
Er ist eher nüchtern und meist zufällig für ein Buissnessmeeting in der Stadt. Wenn’s der Zeitplan erlaubt kommt er in Tracht, wenn nicht, in Nadelstreifen mit Aktenkoffer (den er hoffentlich nach einer Maß noch wiederfindet). Wenn er nicht geschäfftlich hier ist, kommt er lieber mittags mit der Familie.

Startnummer 13: Der Grantler
Der Grantler stammt meistens aus München, sitzt eher Vormittags bei einer ruhigen Maß im Bierzelt und regt sich über alles und jeden auf. Am meisten ärgert ihn, dass nichts mehr so ist wie früher. Aber hartnäckig wie er ist wird er immer wieder kommen.

Jetzt sind Sie gefragt: Was ist Ihr liebster Wiesn-Typ, und warum? Oder kennen Sie gar eine Art, die wir vergessen haben?

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