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23.10.2020

Zeitumstellung - Aber wie und warum eigentlich noch?

Seit den 80er Jahren wird bei uns in Deutschland zweimal im Jahr nachts die Zeit umgestellt – entweder eine Stunde vor (Sommerzeit) oder eine Stunde zurück (Winterzeit).

Um sich die Richtung besser merken zu können, gibt es folgende Eselsbrücke: Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel VOR die Tür. Im Herbst stellt man sie ZURÜCK in den Schuppen, also wird auch die Uhr zurückgestellt.

Am letzten Oktoberwochenende wird also die Uhr zurückgestellt

Dieses Jahr passiert das am Sonntag, 25. Oktober, um 3 Uhr morgens. Dann wird die Uhr auf 2 Uhr morgens zurückgedreht. 

Sollte die Zeitumstellung nicht eigentlich abgeschafft werden?

Doch, sollte sie! Die EU-Länder hatten sich 2018 darauf verständigt, die Zeitumstellung abzuschaffen und die „Normalzeit“ ab dem Jahr 2021 einzuführen. Ausschlaggebend dafür war eine Umfrage, bei der über 80 Prozent der EU-Bürger für eine Abschaffung gestimmt haben. Seitdem verschiebt sich das Ende der Zeitumstellung immer weiter nach hinten: Ursprünglich hat der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker bereits für das Frühjahr 2019 eine Lösung im Kopf gehabt – bis jetzt allerdings ist noch nichts daraus geworden.

Der Grund: Zuerst müssen sich alle EU-Mitgliedsstaaten darauf festlegen, ob sie lieber die Sommer- oder die Winterzeit behalten wollen – und sich dazu untereinander absprechen. Es soll vermieden werden, dass sich in nebeneinanderliegenden Ländern überall die Zeiten unterscheiden – und wir zum Beispiel jedes Mal, wenn wir nach Österreich zum Skifahren reisen, die Uhr umstellen müssen. Außerdem haben die Politiker aktuell drängendere Themen auf dem Schreibtisch als die Zeitumstellung heißt es von EU-Diplomaten – da denken sie wohl an den Brexit und die Coronakrise. Wann es also wirklich konkreter wird mit der Abschaffung, steht noch nicht wirklich fest.

Wie werden die Uhren in München umgestellt?

Über 180 öffentliche Uhren gibt es in München – an Kirchtürmen, Türmen, Schulen oder Altenheimen zum Beispiel. Zu den berühmtesten Münchner Uhren gehört die am Isartor, wo auch das Valentin-Karlstädt-Musäum ist. Die läuft rückwärts – ganz im Sinne des feinen Humors von Karl Valentin! Auch die Turmuhr am Alten Peter ist eine echte Institution und gehört zu den ältesten Stadtuhren in ganz München.

Um die öffentlichen Uhren umzustellen, muss aber niemand die Türme hochklettern: Die Münchner Uhren werden über ein Funksignal automatisch umgestellt. Dazu bleiben die Uhren in der Zeit von 2 Uhr auf 3 Uhr eine Stunde lang stehen. Wer also in der Nacht von Samstag auf Sonntag noch länger unterwegs ist, für den ist es zwei Stunden lang 2 Uhr morgens – zumindest für die, die sich auf den Blick auf die öffentlichen Uhren verlassen.

Übrigens: Auch die Uhren der Deutschen Bahn und der MVG – also die an Haltestellen oder Bahnhöfen – werden nicht mehr manuell, sondern per Funkverbindung umgestellt.

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