Einer der Täter, ein 19-Jähriger, konnte festgenommen werden. Nach einem weiteren Täter sucht die Bundespolizei noch.
Drei deutlich alkoholisierte Männer hielten sich gegen 23 Uhr 20 am S-Bahnhaltepunkt Poing auf. Dort warfen sie unter anderem Baustellenabsperrungen und Informationstafeln ins Gleis – diese wurden wenig später vor einem Güterzug überrollt.
Daraufhin gingen laut Polizei ein 19-jähriger aus Bosnien-Herzegowina und ein noch Unbekannter auf den 28-jährigen los.
Vom Bahnsteig aus alarmierte eine Zeugin per Notruf die Landespolizei. Eine Streife der Polizeiinspektion Poing fand den schwer verletzten Pakistaner gegen 23:40 Uhr an der Bushaltestelle Poing Nord und verständigte den Rettungsdienst.
An der Bushaltestelle trafen die Einsatzkräfte auf den 19-jährigen Tatverdächtigen – und einen Unbeteiligten. Laut Polizei verhielt such der Wohnsitzlose auch den Beamten gegenüber aggressiv, an seiner Jacke wurde Blut festgestellt.
Daraufhin wurde er mit auf die Dienststelle der PI Poing genommen. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2 Promille.
Gegen den 19-Jährigen und einen Unbekannten wird wegen gefährlicher Körperverletzung sowie gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr ermittelt. Der Wohnsitzlose wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt; er ging in Untersuchungshaft.
Ermittlungen ergaben, dass der Unbekannte bereits gegen 23 Uhr am Ostbahnhof in einen S-Bahn gestiegen war. Nach der Tat fuhr der Gesuchte mit der S-Bahn bis Heimstetten, wo er um 23:46 Uhr ausstieg. Der Unbekannte ist schlank, ca. 25 – 30 Jahre alt und etwa 175 – 185 cm groß. Er hat dunkelblonde Haare und war mit einer auffälligen blau-schwarzen Trainingsjacke mit dicken weißen Streifen, einer knielangen Bluejeans sowie Sneakers bekleidet.
Der Pakistaner erlitt multiple Knochenbrüche im Gesicht, u.a. des Jochbeins, Kiefers sowie der Augen- und Stirnhöhle. Er muss nach Auskunft der Ärzte mehrmals operiert werden, wird voraussichtlich entstellt bleiben.
Die Münchner Bundespolizei übernahm den 19-jährigen Tatverdächtigen und dessen Haftvorführung sowie die Sachbearbeitung der gefährlichen Körperverletzung und sucht nun nach einem der beiden Täter sowie Zeugen, die Angaben zur Tat bzw. dem Gesuchten oder dessen Aufenthaltsort machen können. Hinweise erbittet die Bundespolizei unter der Telefonnummer 089/515550-111.