17.03.2015

Zoll München: 7,7 Milliarden erwirtschaftet

Der Zoll am Flughafen München

„Haben Sie Waren anzumelden?“ Auf diese Frage lässt sich die Arbeit des Zolls schon lange nicht mehr reduzieren. Rund 400 Zöllnerinnen und Zöllner sichern am Münchner Flughafen die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens, fördern den Wirtschaftsstandort Deutschland und tragen zur Stabilisierung unserer Sozialsysteme bei. Sie schützen die Wirtschaft vor Wettbewerbsverzerrungen, die Verbraucher vor mangelhaften W aren aus dem Ausland und die Bevölkerung vor den Folgen grenzüberschreitender organisierter Kriminalität.

  • Rauschgift: Die Beamten stellten im vergangenen Jahr 221 Rauschgiftschmuggelfälle fest und zogen insgesamt 62 Kilogramm Rauschgift aus dem Verkehr.
  • Verbotene Gegenstände und Waffen: Insgesamt 145 verbotene Waffen, vornehmlich Schlagringe und Wurfsterne haben die Zöllner sichergestellt.
  • Artenschutz: Die Zöllner registrierten 113 Verstöße gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen. 7.878 Verarbeitungserzeugnisse aus geschützten Tieren (Arzneimittel mit geschützten Pflanzenextrakten), vier lebende Tiere und zwölf lebende Pflanzen wurden den Reisenden im Laufe des vergangenen Jahres abgenommen.
  • Strafverfahren: Weil Reisende ihre Mitbringsel nicht beim Zoll am Flughafen München anmeldeten, wurden insgesamt 1.552 Strafverfahren eingeleitet. Als „abgabenrechtliche Sanktion“ wurde bei 6.600 Personen ein Zollzuschlag erhoben.

Finanzkontrolle Schwarzarbeit

Kein Unternehmen, das seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ordnungsgemäß beschäftigt, kann mit Firmen konkurrieren, die das Geschäft mit Schwarzarbeitern betreiben. Mit seinem Einsatz gegen die Schwarzarbeit trägt der Zoll zur gerechten und korrekten Abführung der Abgaben, wie zum Beispiel den Sozialversicherungsbeiträgen, bei. Schwarzarbeiter und ihre Auftraggeber schaden der Allgemeinheit: Sie betrügen die Sozialversicherung, hinterziehen Steuern und gefährden Arbeitsplätze.

Die Bediensteten der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ haben im Jahr 2014 insgesamt 8.300 Personen und 1.450 Arbeitgeber überprüft. Unter anderem waren das Baugewerbe und die Wach- und Sicherheitsunternehmen Ziel der Überprüfungen der rund 100 Bediensteten des Hauptzollamts München.

In diesem Bereich wurden:

  • rund 11 Millionen Euro Schadenssumme ermittelt,
  • in 2.200 abgeschlossenen Strafverfahren Freiheitsstrafen von 49 Jahren verhängt und
  • in 1.100 abgeschlossenen Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten Bußgelder in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro festgesetzt.

Auch Markenpiraten immer dreister

Eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf insgesamt rund 65.500 abgefertigte Postpakete brachte zusätzliche Arbeit im Bereich der Marken- und Produktpiraterie. Ob Sommer oder Winter, im vergangenen Jahr landeten zahlreiche Pakete mit Fälschungen angesagter Markenprodukte beim Zollamt in Garching-Hochbrück. Im Jahr 2014 wurden 2.100 Verstöße registriert. Insgesamt wurden rund 5.000 gefälschte Markenartikel, vornehmlich Sonnenbrillen, Turnschuhe oder Handtaschen namhafter Hersteller, aus dem Verkehr gezogen. „Der Internethandel boomt; aber nicht alles ist erlaubt“, so der Leiter des Hauptzollamts München, Gerhard Rittenauer.

„Da die Hersteller einen Antrag auf Tätigwerden des Zolls gestellt haben, werden die Waren dem Käufer nicht ausgehändigt, sondern angehalten und anschließend vernichtet“, so Thomas Meister, Pressesprecher des Hauptzollamts München. Besonders ärgerlich für die Beteiligten sind die Fälle, in denen auf diversen Onlineshops vermeintlich Originalwaren zu hohen Preisen gekauft wurden, diese sich dann beim Zoll aber als billiges Plagiat herausstellen. Daher gilt: Augen auf beim „Online–shopping“.

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