30.12.2011

Augsburger Polizistenmord scheint aufgeklärt

30.12.2011, 15:43 Uhr

DNA-Spuren vom Tatort konnten einem der verdächtigen Männer zweifelsfrei zugeordnet werden, wie der Leiter der Sonderkommission "Spickel", Klaus Bayerl, am Freitag in Augsburg mitteilte. Die beiden Festgenommenen haben die Tat offenbar aber bisher nicht gestanden.

Das geht aus Äußerungen von Justizministerin Beate Merk (CSU) hervor, die von der noch bestehenden Unschuldsvermutung und zugleich deutlichen Anzeichen der Schuld der beiden Verdächtigen sprach. Sie gratulierte den Ermittlern zur "Aufklärung eines feigen und brutalen Verbrechens". Merk äußerte sich überzeugt, dass die Ermittler die Täter letztlich überführen und anklagen können.

"Wir sind jetzt am Anfang", sagte Bayerl, Leiter der Sonderkommission "Spickel". "Der Täter hat 20 Jahre Erfahrung", unter anderem aus dem Gefängnis. Gegen den bereits einmal wegen eines Mordes an einem Polizisten verurteilten Mann bestand demnach von Beginn an ein Verdacht. Ausschlag gaben zuletzt Beobachtungen zweier Polizisten zu einem Fahrzeug eines Münchner Geschäftsmannes, der aber seit Jahren Kontakt zu einem der Verdächtigen hatte und ihm sein Auto häufig lieh. Der Tatverdacht verdichtete sich anhand des Verhaltens und der Vermögensverhältnisse und schließlich durch den DNA-"Treffer".

Auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nahm an der Pressekonferenz teil und bestätigte, dass am Morgen gegen beide Männer Haftbefehle ergangen seien. Zwei Monate nach der Tat waren die Tatverdächtigen am Donnerstag festgenommen worden. Sie stehen in Verdacht, am 28. Oktober nach einer Verfolgungsjagd einen 41 Jahre alten Polizisten erschossen und seine Kollegin verletzt zu haben. Einer der beiden Tatverdächtigen hat laut Merk vor mehr als 30 Jahren schon einmal einen Polizeibeamten erschossen und dafür 19 Jahre Haft verbüßt.

Herrmann bedankte sich bei der Bevölkerung für die Anteilnahme und Solidarität für die Polizisten und die Angehörigen des Opfers. Vor neun Wochen geschah der "grausame Mord an Mathias Vieth" und die Verletzung seiner Kollegin, sagte Herrmann.

dpa-infocom / uk

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