28.10.2011

Drama: Polizist bei Verfolgungsjagd erschossen

28.10.2011, 14:46 Uhr

Zwei Männer haben nach einer Routinekontrolle in Augsburg einen Polizisten erschossen. Die Täter waren am Freitag auf der Flucht. Der 41 Jahre alte Beamte und eine 30 Jahre alte Kollegin wollten am frühen Morgen bei einer Streife einen Motorradfahrer und seinen Mitfahrer kontrollieren. Das Duo flüchtete daraufhin mit dem Motorrad, eröffnete nach einer kurzen Verfolgungsjagd das Feuer auf die Beamten und floh nach Angaben der Polizei anschließend zu Fuß. 

Mehrere hundert Beamte fahndeten nach den Tätern, darunter Scharfschützen und Beamte des Sondereinsatzkommandos SEK. Aus ganz Bayern wurden Kräfte zusammengezogen. «Alle Kollegen, die irgendwie greifbar waren, sind im Einsatz», sagte ein Polizeisprecher. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Dichter Nebel erschwerte die Suche. Das Gebiet um das Stauwehr Hochablass und der nördliche Teil des Augsburger Stadtwaldes wurden weiträumig abgesperrt. Die Polizei rief Anwohner auf, das Gebiet zu meiden und warnte vor den Tätern, die mindestens eine Schusswaffe dabei haben.

Der getötete Polizist trug nach Polizeiangaben eine schusssichere Weste. Der Schuss traf den Mann daher vermutlich an Hals oder Kopf. Auch die Polizisten hätten Schüsse abgegeben, sagte ein Sprecher. Die Täter hätten das Feuer eröffnet, daraufhin hätten die Polizisten zurückgeschossen. Welcher der Beamten auf die Männer geschossen hat, war zunächst unklar.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich entsetzt über den Tod des Beamten: «Wir werden alles unternehmen, um die feigen Mörder dingfest zu machen», teilte er mit.

Die beiden Beamten wollten die Männer gegen 3.00 Uhr in einem dünn besiedelten Wohngebiet routinemäßig überprüfen. Doch der Motorradfahrer flüchtete mit seinem Begleiter in Richtung des Stadtwaldes. Bei der Verfolgungsjagd stürzten die Täter mit ihrer Maschine und schossen anschließend auf die beiden Polizisten. Der 41-Jährige wurde schwer getroffen. Seine Kollegin rief sofort Hilfe, doch der Notarzt konnte den Beamten nicht mehr retten. Er starb noch am Tatort. Seine Kollegin erlitt einen schweren Schock.

 

Die Täter setzten ihre Flucht zu Fuß fort. Ob beide bewaffnet waren oder nur einer, war zunächst unklar. Über die Flüchtigen ist bislang nur bekannt, dass sie dunkel gekleidet waren. Die Polizei untersuchte das zurückgelassene Motorrad. Es handelt sich hierbei um ein graues Motorrad der Marke Honda, Typ CB 500, mit gelben Mustern auf dem Tank bzw. den Seitenteilen und dem amtlichen Kennzeichen A-L 307, wobei es sich dabei um eine sog. „Kennzeichendublette“ handelt.

Das Motorrad wurde vermutlich mehrere Tage im Augsburger Raum gefahren. Personen, die zum Motorrad, oder zu den mutmaßlichen Tätern, die damit unterwegs waren, sachdienliche Hinweise abgeben können, werden gebeten, sich mit der Polizei unverzüglich in Verbindung zu setzen.

Für Hinweise wenden Sie sich bitte an eine Polizeidienststelle oder direkt  an die Info-Hotline unter 0821/323 – 3030.

dpa-infocom / ms

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