Bild: Ina Fassbender
16.03.2020

Gewerkschaft kritisiert längere Ladenöffnungszeiten

Vielfach fehle hygienischer Schutz, die Arbeitsbelastung sei extrem hoch – «und nun sollen auch noch Ladenöffnungszeiten ausgeweitet werden», kritisierte Hubert Thiermeyer von Verdi Bayern am Montag. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte kurz zuvor angekündigt, die Ladenöffnungszeiten für bestimmte Geschäfte als Reaktion auf die Krise zu verlängern.

Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Apotheken, Tankstellen, Banken und einige weitere Geschäfte dürfen unter der Woche nun bis 22.00 Uhr und sonntags bis 18.00 Uhr öffnen. In den Augen der Gewerkschaft ist dies der falsche Schritt: «Weitere Belastungen durch unnötige Öffnungszeiten gefährden die gesamte Personalbesetzung und damit die Grundversorgung unserer Bevölkerung», sagte Thiermeyer. Es fehle nicht an Zeit zum Einkaufen.

Die Beschäftigten im Lebensmitteleinzel- und -großhandel leisteten derzeit Übermenschliches, betonte Thiermeyer. «Dabei fühlen sie sich von ihren Arbeitgebern und der Politik vielfach im Stich gelassen», sagte er. «Die extremen Belastungen zehren an der Gesundheit und am Immunsystem der Beschäftigten, was sie zusätzlich angreifbar macht für eine Ansteckung durch den Coronavirus.» Verdi fordert daher hygienische Schutzmaßnahmen an der Kasse, klare Abstandsregelungen für Kunden und sinnvolle Entlastungsmaßnahmen für die Beschäftigten.

dpa-infocom

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