25.09.2012

Hellabrunner Nashornbaby gestorben

25.09.2012, 12:06 Uhr

Trotz intensiver tierärztlicher Behandlung kam es um 3:32 Uhr zum Herzstillstand. Die Todesursache soll nun in der Pathologie der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München geklärt werden. Das finale Ergebnis der Untersuchung wird voraussichtlich in 14 Tagen erwartet.  

Am „Internationalen Tag des Nashorns“ am 22. September brachte die 23-jährige Panzernashorn-Dame Rapti nach einer Tragzeit von 16 Monaten ein Baby auf die Welt. Nach einer schnellen und problemlosen Geburt waren Mutter und Jungtier wohlauf. Der kleine, ca. 50 kg schwere Nashornbulle trank bei seiner Mutter und gewöhnte sich schnell an seine neue Welt.

Bis zum Montagmorgen trankt das Nashornbaby regelmäßig und verhielt sich unauffällig. Erst gegen 11 Uhr wirkte es sehr schwach und schliefungewöhnlich fest. Die Tierärzte entschieden, Mutter und Baby zu trennen, um das Jungtier zu behandeln. Im Nashornhaus wurde eine Intensivüberwachung eingerichtet. Medikamente zur Stabilisierung der Herz-Kreislauf- und Lungenfunktion wurden verabreicht, entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Mit Wärmelampen wurde versucht, die niedrige Körpertemperatur zu stabilisieren, dem Baby wurde Blut entnommen.

Zum Abend konnte der Allgemeinzustand des Nashornbullen stabilisiert werden. Die Blutergebnisse waren besorgniserregend, ergaben aber keine klare Diagnose. Im Verlauf der frühen Morgenstunden verschlechterte sich der Allgemeinzustand und es kam zum Herzstillstand. Nashornmutter Rapti war während der Behandlung im Nachbarstall und suchte ihr Baby. Heute Morgen ist Rapti wieder ruhig und frisst.

„Trotz intensiver Behandlung konnten wir als Tierärzte und Tierpfleger das Nashornbaby nicht retten“, bedauert der Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem. „Hellabrunn hat in diesem Jahr bereits einen Babyboom erleben dürfen, aber gerade auf dieses, genetisch sehr wertvolle, und vom Aussterben bedrohte Tier haben wir uns besonders gefreut und sind nun sehr traurig, dass es der kleine Bulle nicht geschafft hat.“

Die Nashornmutter hatte bereits vor acht Jahren eine Totgeburt. Die Überlebenschancen bei Erstgeburten sind eher gering. Auf Empfehlung des europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) sollte Rapti mit Niko (24 Jahre) erneut für Nachwuchs bei den stark bedrohten Panzernashörnern sorgen.

uk; Quelle: Tierpark Hellabrunn

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