Ein halbes Jahr Corona – an all die Schutzmaßnahmen wie Abstandsregeln, Masken und Co. haben wir uns längst gewöhnt. Aber was, wenn es doch passiert und man Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatte?

Fast könnte man meinen, die Corona-Pandemie sei vergessen – die Innenstädte sind wieder voll wie zuvor, die Straßencafes gut besucht und an den Badeseen tummeln sich Badelustige und Feierwütige. Aber Corona ist immer noch unter uns – täglich gibt es Neuinfektionen in München und der Region. Was also, wenn ich mit jemanden Konakt hatte, der sich mit Corona infiziert hat? Und welche Schritte kommen dann auf einen zu?

Ab wann ist man Kontaktperson?

Als Kontaktperson gilt, wer zwei Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome Kontakt mit dem Infizierten hatte. Entscheidend ist hier, wie intensiv man Kontakt hatte. Davon hängt ab, welche Maßnahmen das Gesundheitsamt anordnet. Das Robert-Koch-Institut unterscheidet hier zwischen Kontaktpersonen der Kategorie 1 und Kontaktpersonen der Kategorie 2.

Kontaktpersonen der Kategorie 1 („höheres Infektionsrisiko“) hatten mit dem Corona-Infizierten mindestens 15-Minuten face-to-face-Kontakt – saßen also zum Beispiel auf einer Grillparty mehr als eine Viertelstunde lang zusammen, haben sich unterhalten und eventuell aus dem gleichen Glas getrunken. Unter dieser Kategorie fallen aber auch Flugpassagiere, deren direkter Sitznachbar positiv auf Corona getestet wurde.

In die Kategorie 2 mit geringerem Infektionsrisiko fallen Personen, die sich zwar im gleichem Raum wie der Corona-Infizierte aufgehalten haben, sich nicht aber mit ihm 15 Minuten oder länger unterhalten haben. Bei ihnen verhängt das Gesundheitsamt in der Regel keine besonderen Maßnahmen. Betroffene sollten jedoch ihre Kontakte zu anderen Personen reduzieren.

Welche Maßnahmen werden verhängt?

Personen, die in die Kategorie 1 fallen, werden hingegen explizit vom Gesundheitsamt kontaktiert und müssen zwei Wochen lang in häusliche Quarantäne. Zudem werden diese Personen „so früh wie möglich“ auf das Coronavirus getestet – selbst wenn dieser Test negativ ist, wird eine Woche später ein weiterer Test durchgeführt. Schließlich beträgt die Inkubationszeit 14 Tage.

Zudem wird der Gesundheitszustand von Kontaktpersonen mit hohem Infektionsrisiko 14 Tage lang vom Gesundheitsamt überprüft: Zwei Mal täglich muss die Kontaktperson ihre Körpertemperatur messen und ein Tagebuch zu Symptomen, Körpertemperatur etc. führen.