05.04.2012

Müller-Brot wird übernommen

05.04.2012, 11:53 Uhr

Das teilte Insolvenzverwalter Hubert Ampferl am Donnerstag mit. Die Zukunft der Brotfabrik in Neufahrn ist dagegen noch ungewiss.

Der vorherige Müller-Brot-Besitzer Ostendorf hatte die Produktion wegen Hygienemängeln auf Anordnung der Lebensmittelaufsicht im Januar schließen müssen und Insolvenz angemeldet. Überraschend hatte der Gläubigerausschuss Müller-Brot vor einer Woche wieder an Ostendorf verkaufen wollen, aber der Deal platzte. So kam das zunächst unterlegene Angebot von Müller und Höflinger zum Zuge.

Beide übernehmen zunächst 148 Filialen mit 435 Mitarbeitern, wie Ampferl weiter mitteilte. Der Gläubigerausschuss habe einstimmig dafür votiert. Ab sofort würden die Filialen von den beiden Käufern beliefert. Der Kaufvertrag soll in Kürze geschlossen werden. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Für die rund 80 nicht übernommenen Filialen sollen entweder Käufer gefunden oder diese im Zuge der Insolvenz abgewickelt werden, hieß es weiter.

«Der Verkauf stellt die Zukunft der Bäckerei als regional verankertes und auf Qualitätsprodukte konzentriertes Unternehmen nachhaltig sicher», sagte Ampferl. Ziel der Investoren sei es, zunächst das Filialnetz zu sichern. Danach soll über den Kauf der Brotfabrik verhandelt werden. Voraussetzung hierfür sei die Freigabe der Produktion durch die Behörden.
Dies ist nach Auskunft des Landratsamtes Freising allerdings nur nach einer erneuten Kontrolle möglich. «Es ist ein nachhaltiges Hygienekonzept notwendig», sagte Sprecherin Eva Dörpinghaus. Für die Abnahme würden die selben Regeln gelten wie zuvor. Die Freigabe war seit der Schließung des Betriebes bereits zweimal verweigert worden. Ein neuer Abnahmetermin wurde noch nicht beantragt.

Müller und Höflinger wollten sich an diesem Freitag (11.00 Uhr) in Neufahrn zur Übernahme der Filialen äußern.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) begrüßte die neue Entwicklung. «Wir freuen uns, dass die beiden das übernehmen», sagte NGG-Geschäftsführer Freddy Adjan. Die Gewerkschaft bot ihre Unterstützung an. Möglich seien etwa flexible Arbeitszeitmodelle. Sorge macht der NGG aber die Zukunft der Großbäckerei in Neufahrn. Ostendorf gehöre dort die wichtigste Produktionsanlage ebenso wie die EDV-Anlage, erläuterte Adjan. «Ich hoffe, dass das auch noch klappen wird.» Rund 700 der zuletzt etwa 1100 Mitarbeiter sind seit dem Auslaufen des Insolvenzgeldes am 1. April freigestellt. Etliche Beschäftigte hatten zuvor bereits selbst gekündigt. 

dpa-infocom / uk

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