Bundespolizei München
06.08.2021

Wer ist der Lebensretter vom Münchner Hauptbahnhof?

Quelle: Bundespolizei München

+++ UPDATE 06.08. 11:50 +++

Der gesuchte Retter hat sich inzwischen bei der Bundespolizei gemeldet. Es handelt sich um einen 37-Jährigen aus dem Schwarzwald. Er befindet sich zurzeit mit seiner Familie im Urlaub in München. Der couragiert Eingreifende gab an, im Vorbeigehen hinter sich „Schläge“ gehört zu haben (Anmerkung: vermutlich vom Rollstuhl, der gegen die S-Bahn schlug). Daraufhin habe er sich umgewandt und die Frau erkannt und sei sofort losgelaufen.

Die 56-Jährige aus Herrsching ist mittlerweile Vernehmungsfähig und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Sie wird im Krankenhaus von der Bundespolizei befragt. Wir wünschen ihr weiterhin gute Genesung.

Dramatische Szenen im Tiefgeschoss

Ein Rad ihres Rollstuhls hatte sich am Mittwoch (05.08.) zwischen dem Bahnsteig und einer haltenden S-Bahn verklemmt, wie die Bundespolizei mitteil. Als die S-Bahn abfuhr, wäre die 56-Jährige aus Herrsching am Ammersee fast in die Tiefe gefallen.

Die Rollstuhlfahrerin hatte zuvor mehrfach vergeblich versucht, rückwärts in den Zug zu kommen. Die Türen schlossen sich und ein Rad ihres Gefährts geriet den Angaben nach zwischen Bahnsteig und Zug. Die S-Bahn sei beim Ausfahren aus dem Bahnhof in fast voller Länge an der feststeckenden Rollstuhlfahrerin entlang geschrammt.

Ohne zu Zögern sofort geholfen

Ein junger Mann rannte geistesgegenwärtig zu der 56-Jährigen und ergriff den Handlauf des Rollstuhls genau in dem Moment, als sich der Zug vom Rollstuhl löste. Der Mann hielt den gekippten Rollstuhl samt Frau fest und verhinderte den Sturz ins Gleis. Wenige Sekunden später kamen weitere Passanten und zogen den Rollstuhl auf den Bahnsteig.

Vorfall offenbar nicht bemerkt

Sowohl der Lokführer als auch die Bahnsteigaufsicht hätten den Vorfall offenbar nicht bemerkt. Die Bundespolizei nahm Ermittlungen wegen Gefährdung des Bahnverkehrs auf. Die Frau aus Herrsching  wurde mit blutenden Verletzungen und Schock ins Krankenhaus eingeliefert.

Bahn und Polizei suchen den Lebensretter

Er trug ein schwarzes, auffälliges, weißes T-Shirt mit „Gas Monkey“-Druck auf Vorder- wie Rückseite sowie eine schwarze, lange Hose und hellgraue leichte Schuhe. Das Gesicht das ca. 25 bis 30-Jährigen war auf Mund und Nase mit einer weißen FFP2-Maske bedeckt. Neben kurzen, dunkeln Haaren hatte er eine große Tätowierung am rechten Arm.

Der Mann wird gebeten sich unter der Rufnummer 089/515550-1111 bei der Bundespolizeiinspektion München zu melden.


dpa-infocom

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