30.09.2019

Wiesn-Halbzeit in München - FAST alle zufrieden

„Was auffällt, ist vor allem so eine Grundentspanntheit, die die Gäste haben.“

Marcus da Gloria Martins, Pressesprecher der Münchner Polizei

3,3 Millionen Besucher waren bis jetzt auf der Wiesn, damit sind FAST alle zufrieden.

Keine Rekordjagd in diesem Jahr

Mit diesen 3,3 Millionen Besuchern sind wir nicht auf dem Weg zu einem neuen Rekord.

„Das wollen wir auch gar nicht, wir sind dieses Jahr stark an der Qualitäts-Wiesn interessiert“

Clemens Baumgärtner, Wiesn-Chef der Stadt

Auf der Oidn Wiesn ist laut Stadt dieses Jahr mehr los als noch 2018. 250.000 Besucher sind ein Plus von 10.000. Die Ochsenbraterei meldet 72 verspeiste Ochsen (2018: 70), die Kalbsbraterei meldet 25 verspeiste Kälber (2018: 25). Der Bierkonsum ist laut der Wirte stabil geblieben.

Die Polizei mit einem dicken Lob

Die Polizei ist allgemein sehr zufrieden mit der ersten Wiesn-Hälfte. 1010 Einsätze sind zwar ein leichtes Plus, die positive Entwicklung aus den letzten Jahren setzt sich aber fort, heißt.

„Sinnbildlich dafür stehen die regelmäßig bei der Öffnung des Geländes anstehenden Besucher, welche geordnet und gut gelaunte den Einlass abwarten, und (…) durch einen großen Kooperationswillen einen schnellen Einlass ermöglichen“

Auszug aus dem Zwischenbericht der Polizei

An der Spitze der Straftaten stehen Körperverletzung und Taschendiebstahl. Die Zahl der Sexualdelikte sind vor allem mit Blick auf die Besucherzahlen sehr niedrig, heißt es.

Sinnbildlich für das entspannte Verhalten steht laut Sprecher da Gloria Martins ein junger Student aus München. Der hatte sich betrunken ziemlich daneben benommen, hat dann aber auch drei Tage lang versucht, sich bei der betroffenen Einsatzgruppe der Polizei persönlich zu entschuldigen.

Die Sanis haben jede Menge zu tun

Bei den Wiesn-Sanitäter der Aicher Ambulanz sind die Einsatzzahlen mit 3577 Fällen deutlich nach oben.

„Es hat sich einfach rumgesprochen, dass wir uns sehr gut etabliert haben, und das wir eine sehr gute, effektive Versorgung anbieten“

Ulrike Krivec, Pressesprechrin Aicher Ambulanz

Dadurch würden auch viel öfter Menschen, die auf der Wiesn arbeiten, für „hausärztliche“ Behandlungen vorbeikommen.

Positiv: Mit dem extremen „Arbeits“-Anstieg ist die Zahl der Alkoholvergiftungen und der schwer-verletzten Patienten gesunken. Drei Sanitäter sind im Einsatz von Betrunkenen angegriffen worden.

Bahn zieht durchwachsenes Fazit

Die Bahn meint, das der Abreiseverkehr schon mal deutlich besser war.

„Wir haben sehr viele Menschen, die ins Gleis hüpfen, wir hatten einen tragischen Unfall am Freitag in Laim…“

Michael Schmidt, Pressesprecher S-Bahn München

In Laim hat sich ein junger Mann Freitagabend den Fuß zwischen Bahnsteig und einer einfahrenden S-Bahn eingeklemmt. Diesen Unfall hat der 22-Jährige nicht überlebt. Ein junger Mann am Isartor hatte dagegen zwei große Schutzengel, im wahrsten Sinne des Wortes. Der 23-Jährige ist auf die Gleise gefallen. Zwei unbekannte Frauen haben die Situation sofort erkannt und einen einfahrenden Zug gerade noch rechtzeitig aufgehalten.

Tipp der Münchner Bundespolizei:

Um Züge oder S-Bahnen zu warnen, kann ein Arm in Richtung eines herannahenden Zuges „im Kreis geschwungen“ werden. Aber Vorsicht! Das „Kreissignal“, dass gegeben wird, wenn ein Zug oder eine Rangierfahrt sofort zum Halten gebracht werden muss, gilt nur im Notfall. Wer wissentlich ein falsches Notzeichen vortäuscht, macht sich strafbar.

Kurios – die Fundsachen

Beim Fundbüro ist durchaus eine Rekordjagd in Sicht: Die Fundsachen sind in die Höhe geschossen. Dieses Jahr verzeichnet das Wiesn-Fundbüro 1370 Gegenstände, die gefunden und abgegeben wurden. Letztes Jahr waren es gerade mal 865.

Mit dabei sind natürlich vor allem Kleidungsstücke, Handys, Geldbeutel und Bankkarten. Aber auch ein original-verpackter Dusch-Schlauch, ein Becken, ein Handstaubsauger und 509,95 Euro in bar.


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