Wegen des Verdachts auf das Coronavirus war am Sonntagabend ein Zug von Venedig nach München gestoppt worden. Der Eurocity konnte um kurz vor Mitternacht weiterfahren, nachdem Entwarnung gegeben wurde.
Der Verkehr auf der Strecke zwischen Deutschland und Italien sollte nun wieder nach Plan laufen, wie ein ÖBB-Sprecher am Montagmorgen sagte. Auch die Deutsche Bahn ging davon aus, dass der Zugverkehr mit Italien am Montag planmäßig verläuft.
Das Virus breitet sich in Norditalien aus, mehrere Gemeinden und Städte sind abgeriegelt – Experten sehen für München aktuell keine große Gefahr.
Norditalien ist gerade China im Kleinformat: Die Behörden haben mehrere Städte in der Provinz Lodi (Lombardei) und die Stadt Vo in der Provinz Padua (Venetien) komplett abgeriegelt, das betrifft knapp 55.000 Menschen. So soll eine weitere Ausbreitung des neuen Corona-Virus gestoppt werden, aktuell sind dort gut 150 Menschen infiziert.
Insgesamt 500 Menschen in einem Zug von Venedig nach München haben eine sehr unruhige Nacht hinter sich. Die österreichischen Behörden haben den Zug am Brenner stundenlang aufgehalten, weil zwei deutsche Frauen Husten und Fieber hatten. Bei beiden waren Tests auf das neue Corona-Virus aber negativ. Für uns in München, in der nördlichsten Stadt Italiens, besteht aber laut mehrerer Experten aktuell keine große Gefahr.
„Die Gefahr ist schwer einzuschätzen, aber ich würde sie jetzt nicht zu hoch bewerten“
Dr. Manfred Strässle, Spezialist für Früherkennung in München
Strässle sieht es auch als positiv, dass das neue Corona-Virus im Vergleich zu SARS zwar viel ansteckender ist, die Krankheitsverläufe aber bei weitem nicht so schwer sind.
„Von einer weitverbreiteten anhaltenden Virusübertragung (…) ist gegenwärtig nicht auszugehen“
Experten des Robert-Koch-Instituts
Bei uns in Bayern gibt es bis jetzt 14 nachgewiesene Corona-Virus-Infektionen. Fast alle Patienten konnten die Krankenhäuser mittlerweile wieder verlassen, sie sind laut der Ärzte komplett gesund.
In Sachen Schutzmaßnahmen geben die Experten weiter die gleichen, „banalen“ Ratschläge wie in jeder Grippesaison.