Bild: Peter Kneffel
29.01.2020

Webasto schließt wegen vier Coronavirus-Fällen Standort

Hier ein Update von heute Nachmittag:

Nach der größeren Testaktion auf das neuartige Coronavirus beim bayerischen Autozulieferer Webasto werden die Ergebnisse am Donnerstag erwartet.

Die Kontaktpersonen sollen vorerst zuhause bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen meiden,

sagte der Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Andreas Zapf, am Mittwoch in München.

Bisher ist eine Coronavirusinfektion bei vier Webasto-Mitarbeitern aus der Zentrale in Gauting (Landkreis Starnberg) bestätigt.

40 Menschen gelten als mögliche Kontaktpersonen

Sei seien befragt und von ihnen ein Rachenabstrich genommen worden, sagte Zapf.

Wir gehen davon aus, dass die Ergebnisse morgen vorliegen.» Das könne man aber nicht für jeden Einzelfall garantieren.

Alle Kontaktpersonen zu dem ersten Patienten in Deutschland, hätten angegeben, dass sie sich gesund fühlen. Die Inkubationszeit bei den Patienten habe bisher bei vier bis fünf Tagen gelegen.  Die Tests seien wichtig, um das Geschehen in der Firma abschätzen zu können, sagte Zapf weiter.

Für uns ist interessant, das Übertragungsgeschehen nachvollziehen zu können.

Wegen vier mit dem neuen Coronavirus infizierten Mitarbeitern schließt der Automobilzulieferer Webasto seinen Stammsitz im oberbayerischen Gauting bis Sonntag.

Bis dahin sollen Mitarbeiter der Firmenzentrale auch nicht an nationale und internationale Standorte reisen, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Für China gelte sogar eine Sperre für zwei Wochen.

Die vier ersten in Deutschland bestätigten Fälle der neuen Lungenkrankheit sind allesamt Mitarbeiter des Unternehmens. Eine Kollegin aus China war vergangene Woche zu einer Schulungsmaßnahme im Gautinger Ortsteil Stockdorf. Dort hatten sich die vier Mitarbeiter nach bisherigen Erkenntnissen angesteckt.

«Unter den Mitarbeitern des Automobilzulieferers Webasto gibt es weitere mit dem Coronavirus infizierte Personen», teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. «Die Maßnahmen zum Schutz der Belegschaft wurden aufgrund der neueren Entwicklungen ausgeweitet.»

Alle vier Betroffenen arbeiten demnach in der Firmenzentrale, wo insgesamt rund tausend Menschen arbeiten. Das Unternehmen sei in engem Austausch mit den Behörden und orientiere sich an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts.

Webasto hatte schon nach Bekanntwerden des ersten Falls alle Dienstreisen nach und von China für mindestens zwei Wochen abgesagt und den Mitarbeitern am Standort Stockdorf freigestellt, diese Woche im Homeoffice zu arbeiten. Von diesem Mittwoch an soll ein Ärzte-Team des Gesundheitsamts systematisch alle Kontakte der betroffenen Personen testen.

Das Unternehmen mit 13 400 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2018 hat seinen Hauptsitz im oberbayerischen Stockdorf. Weltweit hat Webasto mehr als 50 Standorte. In Deutschland gibt es laut Unternehmenswebsite noch weitere Standorte in den bayerischen Orten Gilching, Utting, Schierling, Hengersberg, Regensburg und Nürnberg sowie in Wörth (Rheinland-Pfalz) und Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern). In China gibt es demnach zwölf Standorte – einer davon auch in der besonders betroffenen Stadt Wuhan.

Die wichtigsten Produkte des Unternehmens sind Panorama-, Schiebe- und Cabrio-Dächer sowie Standheizungen, Heizsysteme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sowie Klimasysteme.

Hier gibt’s weitere Infos zum Coronavirus in Deutschland.

dpa-infocom

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